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Ich bin Mutter eines 10-jährigen Kindes, das leider von G8 betroffen ist. Nachdem Bildungsminister Dr. Klug empfohlen hat, den Kindern an den langen Unterrichtstagen keine Hausaufgaben mehr aufzugeben, haben sich die Nachmittage tatsächlich entspannt. Aber wie kurzsichtig ist dies gedacht? Da am Lehrplan nicht nachgebessert wurde, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder wird der Stoff bis zum Ende des Schuljahres nicht geschafft oder das Tempo im Unterricht wird noch mehr erhöht, so dass auch wirklich nichts mehr vertiefend gelernt werden kann. Das kann doch nicht die Lösung sein! Unsere Kinder brauchen Zeit zum Lernen - also zurück zu G9!

Übung macht den Meister.
Hausaufgaben sind nützlich und wichtig und dienen der Festigung und Weiterentwicklung des Stoffes, der im Unterricht gelehrt wurde.
Ein Hausaufgabenverbot ist deswegen unsinnig.

Hallo uztrew,

dass Hausaufgaben sinnvoll sind sehe ich (als Schüler) nicht so.
Viel wichtiger ist guter Schulunterricht. Ich habe z.B. in Deutsch seit Jahren keine Hausaufgaben aufbekommen (weil es einige Lehrer gibt, die nichts aufgeben) und habe trotz dessen (laut Aussage des Bildungsministeriums) eine der anspruchvollsten Deutsch-LK-Abiklausuren geschrieben.
Viel wichtiger ist, dass die Schüler im Unterricht lernen. Viele Schüler (auch an G9-Gyms) haben lange Schule, die jetzige 12. Klasse des BS- Wirtschaftsgymnasiums z.B. sogar eine 38-Stunden-Woche. Danach müssen dann noch 1 - 2 Stunden Hausaufgaben gemacht werden, für Klausuren gelernt und Referate vorbereitet werden. So kommt man dan locker auf 60 - 70 Stunden, welche für Schule und schulische Aufgaben draufgehen.


Lennart

Auch ich empfinde die Regelung keine Hausaufgaben an langen Tagen natürlich sehr entspannend am Nachmittag. Allerdings ist tatsächlich besonders in den Hauptfächern Mathe, Englisch und Deutsch zu erkennen, das die Vertiefung fehlt.
Dies wird nicht in der Schule nachgeholt, sondern unterbleibt dann komplett.
Das wiederum bedeutet, das am Wochenende wir Eltern gefordert sind zusammen mit unserem Kind dies nachzuholen.
Es findet also mal wieder einer Verlagerung einer schulischen Aufgabe in die Familien statt.
Alles nur, um das Konzept G8 nicht den Bach hinunterlaufen zu lassen.

Hallo sunny four: Sie sprechen mir aus der Seele. Gerade hatten wir folgendes Problem: Die Klasse meines Kindes (5. Klasse) hat innerhalb von 7 Stunden zwei Grammatikthemen behandelt. Ein Thema aus dem G9-Lehrplan der 5. Klasse und ein Thema aus dem G9-Lehrplan der 6. Klasse. Hausaufgaben gab es keine. Es befanden sich d r e i Übungszettel im Ordner! Beide relativ komplexen Themen wurden in einer Arbeit abgefragt. Was war also die Folge? Mama hat Überstunden geschoben, im Internet gesucht und dem Kind am Wochenende Aufgaben zum Üben gegeben. Klar, am Ende stimmt die Note vielleicht. Aber der Weg dorthin ist wirklich nicht mehr normal. Die Kinder haben nicht nur deutlich weniger Übung, sondern sie müssen in dieser kurzen Zeit auch noch Dinge verstehen, die für ihr Alter noch gar nicht gedacht sind.